Erfolgsstory 2021:

Spaß und gute Unterhaltung in die Dörfer bringen

Das Ahlumer Dorftheater freute sich über eine neue Profi-Bühne

Eine Theatergruppe für Ahlum, das wäre doch eine tolle Sache, dachten sich Susanne Maaßberg-Dotzauer und andere Gleichgesinnte im Jahr 2013. Doch woher bekommen wir die Stücke, eine Bühne und einen Probenraum? „Ach, wir fangen erst einmal an“, so die Devise der Theaterfreunde. Heute sind im Verein Ahlumer Dorftheater knapp 20 Laienschauspieler und Unterstützer mit großem Spaß dabei. Und mit viel Engagement rund um den Spielbetrieb in Sachen Bühne und Technik. Umso größer war die Freude, als die selbstgebaute Bühne aus Holzresten 2019 durch eine Profi-Bühne ersetzt werden konnte.

Ahlum

Mit viel Kreativität und jeder Menge Eigenarbeit gingen die Mitglieder der ersten Stunde an den Start

Schon im gleichen Jahr stand das erste Weihnachtsstück auf dem Spielplan

Eine Bühne aus Europaletten und Schalbrettern wurde gebaut. Baustrahler dienten zur Ausleuchtung. Und von einer Spende der Kirchengemeinde konnten erste Mikrofone angeschafft werden. „Die ersten Eintrittsgelder flossen in weitere, bessere Technik“, so Maaßberg-Dotzauer, erste Vorsitzende des Vereins. Schon im gleichen Jahr stand das erste Weihnachtsstück auf dem Spielplan, das in der Heimatstube in Ahlum Premiere feiern konnte. „Eine tolle Tradition, die wir noch heute fortführen“, so Maaßberg-Dotzauer. „Jedes Jahr haben wir dort und in weiteren Altenheimen Auftritte.“

Die Zuschauer möchten Spaß haben

Das erste abendfüllende Stück des Vereins hieß „Stress im Champus Express”. Die Story: Ein leicht verpeiltes Räuberpaar, das ein Bordbistro in einem ICE überfallen möchte. Jedoch machen eine gestresste Mitarbeiterin im Service und eine bauernschlaue Reinigungskraft den beiden einen Strich durch die Rechnung. Nebenbei passieren unglaublich komische Geschichten mit verschiedenen Mitreisenden. „Unsere Stücke sollen in erster Linie Spaß machen. Daher spielen wir vor allem Komödien oder Krimikomödien. Die Leute wollen eben Lachen an so einem Abend. Und uns macht das natürlich auch große Freude!“

Doch vor dem Auftritt steht viel Arbeit. Die selbsterstellte Bühnen-Konstruktion des Vereines war nicht nur schwer, sondern auch langwierig sowie zeitaufwändig bei Transport und Aufbau. Sie kam mit der Zeit auch in die Jahre. Die neue Profi-Bühne dagegen besteht aus Alugestellen, die in ihre Einzelteile zerlegt werden können, ist höhenverstellbar und lässt sich per Click zusammenbauen. Hinzu kommen praktische Rollwagen und weitere energiesparende LED-Bühnentechnik. „Das ist für uns eine immense Erleichterung“, so Maaßberg-Dotzauer. „Wir sind für die finanzielle Unterstützung sehr dankbar, denn aus Eigenmitteln wäre das für uns nicht darstellbar gewesen.“ An den Kosten beteiligte sich nicht nur die Stiftung Zukunftsfonds Asse mit  ca. 4.200 Euro, sondern auch andere Fördermittelgeber.

Gemeinschaftlich zur besten Performance

Geprobt wird einmal die Woche im alten Schulgebäude in Ahlum, wenn die Auftritte näher rücken, auch bis zu vier mal wöchentlich. In zwei Wochenendworkshops im Harz, zu dem auch die jeweiligen Partner eingeladen sind, wird alles noch einmal vertieft. Und natürlich kommt dabei der Spaß im Team auch nicht zu kurz. „Wir müssen in der Schule zunächst sozusagen trocken üben, ohne Bühnenbild. Das bauen wir dann in den Herbstferien im Sportheim auf, wo wir uns dann final vorbereiten auf die Spielzeit“, so die Vorsitzende. Die Spielzeit beginnt im Oktober und reicht in der Regel bis Januar oder Februar. „Die Besetzung ergibt sich dabei meistens ganz von selbst“, fügt sie hinzu. Die Stücke werden bei Verlagen gekauft, die auch immer Vorschläge für das Bühnenbild liefern. Maaßberg-Dotzauer: „Wir entscheiden eigentlich alles gemeinschaftlich: das Stück, die Anschaffungen, die Besetzung. Dabei besetzen wir kleine Rollen oft doppelt, damit jeder zum Zuge kommt.“

An den Kosten beteiligte sich die Stiftung Zukunftsfonds Asse mit knapp 4.200 Euro.

Mit jedem Stück entwickelt man sich weiter

Was macht für Susanne Maaßberg-Dotzauer den Reiz am Theaterspiel aus? „Für mich als eher introvertiertem Menschen ist es eine große Herausforderung, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Man lernt an jedem Stück, entwickelt sich weiter.“ Aber auch die Gemeinschaft und enge Zusammenarbeit mit den anderen Laienschauspielern schätzt sie sehr. „Wir werden mit jeder Aufführung ein wenig professioneller.“ Im Jahr 2017 hat sie sogar ein Kinder- und Jugendtheater gegründet, für das sie an einem neuen Konzept arbeitet.

Durchschnittlich sechs Aufführungen im Jahr absolvierten die Schauspieler des Dorftheaters Ahlum zuletzt – Tendenz steigend. „Wir suchen übrigens immer Leute, die Spaß an der Schauspielerei haben und bei uns mitmachen wollen. Vorkenntnisse sind dafür nicht nötig, nur die Lust dazu.“ Auch Ahlumer muss man dafür nicht zwingend sein. „Wir haben mittlerweile auch viele Mitglieder aus Wolfenbüttel und Umgebung“, so die Vorsitzende. Mit den Aufführungen bringt der Verein ein Stück Kultur in die Dörfer der Region. Gespielt wird nicht nur bei der Kulturnacht in Wolfenbüttel, sondern auch in mehreren Ortsteilen, in Senioreneinrichtungen sowie bei Festlichkeiten von Vereinen und Einrichtungen. „Mit unserem Jahresprogramm sprechen wir alle Teile der Bevölkerung an. Die Resonanz zeigt: Das Interesse an Kleinkunst ist groß. Auch aus diesem Grund freuen wir uns auf neue Gesichter!“


Weitere Informationen

Kontakt

Susanne Maaßberg-Dotzauer

Tel.: 0177/6472869

E-Mail: susanne.maassberg@web.de