Erfolgsstory 2021:

Seuchenfeuerwehr rettet Bienen

Wird ein Bienenvolk von der amerikanischen Faulbrut befallen, rückt das Bienenrettermobil des Kreisimkerverbandes aus

Es erleichtert das Bekämpfen dieser Bienenseuche ungemein. Was passiert bisher, wenn ein Bienenvolk befallen wird? „Bienenvölker müssen kosten- und arbeitsintensiv saniert oder vernichtet werden“, erklärt Claus Ganzauer, Vorsitzender des Kreisimkervereins Wolfenbüttel. Umso wichtiger ist es, bereits im Vorfeld für mehr Bienenhygiene zu sorgen, bei einem Ausbruch der Seuche deren Erkennen zu verbessern und sie frühzeitig einzudämmen. „Die amerikanische Faulbrut ist anzeigepflichtig“, so Ganzauer weiter. Das heißt, sobald ein Befall auftritt, wird das Veterinäramt aktiv. Gleichzeitig dürfen die Bienen nicht mehr ausfliegen. Im Grunde ist die Situation ähnlich jener bei der Vogelpest.

Landkreis Wolfenbüttel

Imker sanieren befallene Bienenvölker

Bienenrettermobil erleichtert Sanierung von Bienenvölkern

„Hat das Veterinäramt die Waben untersucht, kann die Sanierung des Bienenstocks erfolgen“, erklärt Ganzauer. Wichtig ist dabei, dass die Bienen nicht mit anderen Völkern in Kontakt kommen. „Das Virus ist extrem ansteckend. Bienen, die sich treffen, übertragen die Krankheit und tragen das in ihr Volk ein“, berichtet er weiter. „Das wollen wir natürlich mit allen Mitteln verhindern“, sagt Ganzauer. An dieser Stelle kommt das von der Stiftung geförderte Bienenrettermobil ins Spiel. Es ist ein großer Anhänger, der alles enthält, was die Faulbrutfeuerwehr des Kreisimkerverbandes für das Retten und Sanieren eines Bienenvolkes benötigt. „Das Bienenvolk wird zunächst abgefegt und in eine neue Behausung gebracht“, so Ganzauer. Die alten Waben werden gereinigt und eingeschmolzen. „Früher musste das Material entsorgt und verbrannt werden. Heute kann man die befallenen Waben weiter verarbeiten. Nach einer Reinigung gehen sie zum Beispiel in die Kerzenherstellung“, berichtet Ganzauer. Eine Woche nach der Sanierung kommt das Veterinäramt erneut raus und prüft, ob keine Sporen mehr vorhanden. Dann können die Bienen wieder einziehen. „Es ist ein Segen, dass nach heutigem Stand die Bienen nicht mehr getötet und entsorgt werden müssen. Früher war das so“, berichtet er.

Faulbrutfeuerwehr schult Imker

Die amerikanische Faulbrut ist ein Virus, das die Brut der Bienen befällt. „Sie müssen sich vorstellen, dass sich eine Arbeitsbiene innerhalb von wenigen Wochen zu Tode gearbeitet hat und stirbt. Die Königinnen verrichten Schwerstarbeit, um für neuen Nachwuchs zu sorgen“, erklärt Ganzauer. Bleibt der aus, weil die Larven absterben, stirbt über kurz oder lang das Bienenvolk. „Den Befall kann man sehen und riechen“, sagt er weiter. Wenn die Larve stirbt, hinterlässt sie ein stinkendes Sekret. Um die Bienengesundheit in der Region zu verbessern und dem Ausbruch von Bienenseuchen vorzusorgen, wurde im Kreisimkerverein eine „Faulbrutfeuerwehr“ ins Leben gerufen. Sie vermittelt Wissen über Seuchen wie die Faulbrut und etabliert eine kreisübergreifende Seuchenbekämpfung. Das Bienenrettermobil ist ein Teil dieser erfolgreichen Maßnahme.

Die Stiftung Zukunftsfonds Asse unterstützte das Projekt mit einer Fördersumme von rund 10.000 Euro.


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