Erfolgsstory 2021:

Heimatstube Ahlum mit neuem Highlight

Dank einer neuen Treppe ist der Zugang zur Mineraliensammlung möglich

Wie wurde eigentlich früher gebacken, geerntet, Butter hergestellt oder Schuhe gefertigt? Zeugnis vom täglichen Leben und Arbeiten geben die vielen Exponate der Heimatstube Ahlum, die seit 2007 auf rund 250 Quadratmetern viele BesucherInnen begeistert. Jetzt kommt ein weiteres Highlight hinzu: die private Mineraliensammlung des Gründers Kurt Sielemann. Eine neue Treppe macht den Zugang möglich.

Heimatstube

Jedes Exponat hat eine eigene Geschichte

Vieles ist heute noch einsatzfähig

Wenn der Zuckerkuchen duftet, werden Erinnerungen wach

Das ist wirklich erstaunlich, was die MitgliederInnen des Freundeskreises der Heimatstube Ahlum alles zusammengetragen haben. Die rund 2.500 Exponate der Sammlung waren vorher im Haushalt, Handel, der Landwirtschaft oder dem Handwerk im Einsatz – und die meisten funktionieren heute noch! Alles wurde sorgfältig restauriert und liebevoll gestaltet, vieles in Eigenleistung der MitgliederInnen. Insbesondere Ausstellungsstücke aus den traditionellen Handwerksbetrieben, die im vergangenen Jahrhundert noch eine große Rolle im täglichen Leben spielten, sind zu sehen. So etwa Werkzeuge und Geräte von Bäckern, Schustern, Schmieden, Stellmachern oder Malern. Reinhold Dreger, erster Vorsitzender des Freundeskreises, nimmt alte Bäckereigeräte bei besonderen Anlässen sogar noch in Betrieb und backt den mittlerweile legendären Zuckerkuchen. Herrlich, wenn es in der Heimatstube dann nach Kaffee und leckerem Kuchen duftet.

Die Heimatstube ist jetzt offiziell Museum

Möglich wurde das aber nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler, alle voran Kurt Sielemann, der leider im März 2020 verstorben ist. Er hatte die Idee zur Heimatstube: Im Herbst 2006 begann der Ausbau der ehemaligen Maschinenhalle mit einigen Helfern, die dann 2007 eröffnete. Im selben Jahr gründete sich der „Freundeskreis der Heimatstube Ahlum“, der die Gemeinnützigkeit erlangte. Viele Bürger aus Ahlum und der Umgebung steuert alte Gegenstände bei. Das älteste Exponat, ein Holzpflug, stammt vermutlich aus den Jahren um 1750. Aber nicht nur Gebrauchsgegenstände aus früheren Zeiten hat Sielemann zusammengetragen, sondern auch eine Vielzahl von Mineralien, die auf rund 100 Quadratmetern im Obergeschoss zu sehen sind. Dass diese Sammlung nun durch eine Treppe nun öffentlich zugänglich ist, hätte ihn sicher sehr gefreut. Und die Tatsache, dass die Heimatstube nach erfolgter Nutzungsänderung nun offiziell ein weiteres Museum der Stadt Wolfenbüttel ist.

Besondere Bedeutung für die kulturelle Erinnerung

Das Bauvorhaben wurde unter anderem durch die finanzielle Unterstützung mehrerer Organisationen möglich: Die Stiftung Zukunftsfonds Asse übernahm 75 Prozent der Baukosten für die Treppe, der Deutsche Verband der Archäologie steuerte 75 Prozent der Kosten für eine erforderliche Brandschutzsanierung bei. 6.000 Euro konnte der Freundeskreis aus Eigenmitteln beisteuern. Unterstützung bei der Realisierung erhielt der Freundeskreis zudem durch Hilde Gliß und Dr. Michael Strätz von der Projektagentur Wolfenbüttel, einer Entwicklungsagentur für Projekte mit regionaler Bedeutung für Stadt und Landkreis. „Solche Projekte fördern nicht nur den dörflichen Zusammenhalt. Sie sind auch von besonderer Bedeutung und Wert für die kulturelle Erinnerung“, betonte Landrätin Christina Steinbrügge bei der Einweihungsveranstaltung, bei der die Heimatstube zugleich nach zwei Jahren Pause wiedereröffnet wurde. Die Landrätin wie auch Bürgermeister Ivica Lukanic würdigten bei dieser Gelegenheit das ehrenamtliche Engagement der MitgliederInnen des Freundeskreises. Und Landtagsvizepräsident Frank Oesterhelweg fügte hinzu: „Hier wurde eine faszinierende Sammlung so aufbereitet, dass viele Menschen ihre Freude daran haben werden.“

 

Die Stiftung Zukunftsfonds Asse unterstützte das Projekt mit 12.000 Euro.

Immer wieder neue Ausstellungsstücke

 

Das gilt sicher nicht nur für die vielen Exponate in der Maschinenhalle der Heimatstube, sondern auch für das neue Mineralienkabinett. Wer die Heimatstube und das Kabinett besuchen möchte, kann dort an jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat zwischen 15 und 17 Uhr vorbeischauen. Oder das Museum mit einer Gruppe nach Voranmeldung besuchen. Ein Besuch lohnt sich auch für alle, die schon einmal dort waren, denn immer kommen neue Exponate hinzu. „Wir wechseln die Ausstellungsstücke und immer wieder erhalte ich Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die noch einen Schatz auf ihrem Dachboden oder im Keller entdeckt haben“, so Reinhold Dreger. Es bleibt also spannend in Ahlum!


Weitere Informationen

Öffnungszeiten in der Saison: Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 15 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Kontakt

Heimatstube Ahlum

Wolfenbütteler Straße 1

38302 Wolfenbüttel – OT Ahlum