Rund 590.000 Euro Fördergelder wurden bis Februar 2021 abgerufen. „Bisher wurden über 7.700.000 Euro investiert“, freut sich die Klimabeauftragte. Geld, das überwiegend an lokale Handwerker gegangen sei. Das Förderprogramm unterstütze damit indirekt auch die lokale Wirtschaftsförderung. Gefördert wurden Dämmmaßnahmen wie Außenwand-Dämmung, Fenster- und Türenerneuerung, Dämmung der Kellerdecke und des Daches sowie Sonnenschutz. Darüber hinaus gehörten thermische Solaranlagen mit und ohne Heizungserneuerung mit Gas-Brennwert-Technik, Photovoltaikanlagen, Stromspeicher oder Biomassekessel (Pellets, Stückholz) zu den förderfähigen Maßnahmen. Vorab fand eine Energieberatung zu möglichen Maßnahmen und der Fördermittelnutzung statt. Im Nachklang wurden die Maßnahmen kostenfrei auf Förderfähigkeit überprüft. Seit März 2020 enthält das Förderprogramm auch eine Sonderförderung für 200 Wallboxen, mit denen private E-Autos betankt werden können. Mit Stand Februar 2021 wurden bereits 112 Wallboxen beantragt.
Einsparungen von zum Teil über 80 Prozent
Insgesamt haben die geförderten Maßnahmen dazu beigetragen, dass der CO2-Ausstoß um 35 Prozent verringert werden konnte. Dazu wurden rund 82 Gebäude mit umgesetzten Maßnahmen ausgewertet. Die einzelnen Maßnahmen reduzieren den CO2 Ausstoß sehr unterschiedlich. Je nach Nutzerverhalten und Maßnahme werden Einsparungen bis über 80 Prozent erzielt. Durch die Umstellung von einer CO2 intensiven Öl-Heizung auf klimaneutrale Holzpellets wurde sogar eine CO2-Einsparung von 93 Prozent erzielt. Im Mittel wird von den 82 auswertbaren Wohngebäuden der bisherige jährliche witterungsbereinigte CO2-Ausstoß um 35 Prozent reduziert. Der Ausstoß wurde von fast 430 Tonnen auf 281 Tonnen CO2 im Jahr heruntergefahren. Gleichzeitig erfolgte immer auch eine Reduzierung der Nebenkosten.
Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist gewachsen
Sylke Adam freut sich aber nicht nur über die vielen umgesetzten Maßnahmen, mit denen die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Wolfenbüttel einen nachweisbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Es ist toll, dass dieses Thema jetzt auch in der Breite ankommt“, sagt sie. Daran haben ihrer Einschätzung nach nicht nur die trockenen Sommer oder die Unwetter weltweit, sondern auch die Bewegung Fridays for future einen großen Anteil. „Die Zahl der Umweltberatungen beispielsweise, die wir während des Umweltmarktes in Wolfenbüttel anbieten, hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt.“ Auch deswegen hofft sie, dass es eine Neuauflage des Förderprogrammes geben wird. Adam: „Wir beraten aber auch jeden gerne, der sich für den Klimaschutz und die Reduzierung von Treibhausgasen durch Sanierungen einsetzen möchte. Rufen Sie uns gerne an!“