Erfolgsstory 2021:

Wolfenbütteler setzen Klimaschutz an Gebäuden um

Treibhausgasemissionen senken und weniger CO2 produzieren, aber auch Kosten sparen und die Wohnqualität steigern

Das sind die wichtigsten Ziele des Förderprogramms „Klimaschutzmaßnahmen in privaten Haushalten“ des Landkreises Wolfenbüttel, das von der Stiftung Zukunftsfonds Asse mit 800.000 Euro gefördert wurde. Fast 600 Anträge wurden zwischen 2017 und 2020 bewilligt und erhielten Zuwendungen von jeweils bis zu 2000 Euro. Ein Erfolg, den das zuständige Umweltamt des Landkreises mit einem weiteren Programm fortsetzen möchte.

Landkreis Wolfenbüttel

Förderprogramm für Sanierungen sorgt für deutliche Reduzierung von Klimagasen

Schutz des Klimas ist einer der wichtigen Aufgabenbereiche des Umweltamtes des Landkreises Wolfenbüttel

Spätestens seit den heißen und trockenen Sommern 2018 und 2019 ist deutlich: Der Klimawandel ist auch bei uns in der Region angekommen.Der Schutz des Klimas ist einer der wichtigen Aufgabenbereiche des Umweltamtes des Landkreises Wolfenbüttel, das an der Umsetzung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes arbeitet. Dabei soll in enger Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen die Realisierung der Energiewende vorangebracht werden. Ziel ist eine CO2-Einsparung von 40 Prozent bis zum Jahr 2020 und 90 Prozent bis zum Jahr 2050 (gegenüber dem Referenzjahr 1990). Schon seit 2008 werden den Bürgern des Landkreises Energieerstberatungen angeboten. „Die Beratungen wurden sehr gut angenommen, aber die Umsetzung der Maßnahmen lief nur schleppend“, resümiert Sylke Adam, Klimaschutzbeauftragte beim Landkreis. Das war für sie und ihre Kollegen der Anlass, das Förderprogramm ins Leben zu rufen. „Wir wollten einen zugkräftigen Anreiz für die Realisierung von energetischen Modernisierungen der Haustechnik oder Wärmedämmmaßnahmen für Hauseigentümer setzen.“

 

Gesamtinvestitionen von über sieben Millionen Euro

Rund 590.000 Euro Fördergelder wurden bis Februar 2021 abgerufen. „Bisher wurden über 7.700.000 Euro investiert“, freut sich die Klimabeauftragte. Geld, das überwiegend an lokale Handwerker gegangen sei. Das Förderprogramm unterstütze damit indirekt auch die lokale Wirtschaftsförderung. Gefördert wurden Dämmmaßnahmen wie Außenwand-Dämmung, Fenster- und Türenerneuerung, Dämmung der Kellerdecke und des Daches sowie Sonnenschutz. Darüber hinaus gehörten thermische Solaranlagen mit und ohne Heizungserneuerung mit Gas-Brennwert-Technik, Photovoltaikanlagen, Stromspeicher oder Biomassekessel (Pellets, Stückholz) zu den förderfähigen Maßnahmen. Vorab fand eine Energieberatung zu möglichen Maßnahmen und der Fördermittelnutzung statt. Im Nachklang wurden die Maßnahmen kostenfrei auf Förderfähigkeit überprüft. Seit März 2020 enthält das Förderprogramm auch eine Sonderförderung für 200 Wallboxen, mit denen private E-Autos betankt werden können. Mit Stand Februar 2021 wurden bereits 112 Wallboxen beantragt.

Einsparungen von zum Teil über 80 Prozent

Insgesamt haben die geförderten Maßnahmen dazu beigetragen, dass der CO2-Ausstoß um 35 Prozent verringert werden konnte. Dazu wurden rund 82 Gebäude mit umgesetzten Maßnahmen ausgewertet. Die einzelnen Maßnahmen reduzieren den CO2 Ausstoß sehr unterschiedlich. Je nach Nutzerverhalten und Maßnahme werden Einsparungen bis über 80 Prozent erzielt. Durch die Umstellung von einer CO2 intensiven Öl-Heizung auf klimaneutrale Holzpellets wurde sogar eine CO2-Einsparung von 93 Prozent erzielt. Im Mittel wird von den 82 auswertbaren Wohngebäuden der bisherige jährliche witterungsbereinigte CO2-Ausstoß um 35 Prozent reduziert. Der Ausstoß wurde von fast 430 Tonnen auf 281 Tonnen CO2 im Jahr heruntergefahren. Gleichzeitig erfolgte immer auch eine Reduzierung der Nebenkosten.

Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist gewachsen

Sylke Adam freut sich aber nicht nur über die vielen umgesetzten Maßnahmen, mit denen die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Wolfenbüttel einen nachweisbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Es ist toll, dass dieses Thema jetzt auch in der Breite ankommt“, sagt sie.  Daran haben ihrer Einschätzung nach nicht nur die trockenen Sommer oder die Unwetter weltweit, sondern auch die Bewegung Fridays for future einen großen Anteil. „Die Zahl der Umweltberatungen beispielsweise, die wir während des Umweltmarktes in Wolfenbüttel anbieten, hat sich in den vergangenen vier Jahren fast verdoppelt.“ Auch deswegen hofft sie, dass es eine Neuauflage des Förderprogrammes geben wird. Adam: „Wir beraten aber auch jeden gerne, der sich für den Klimaschutz und die Reduzierung von Treibhausgasen durch Sanierungen einsetzen möchte. Rufen Sie uns gerne an!“

Der Zukunftsfond Asse stellte für dieses Förderprogramm einen Förderbetrag von 800.000 Euro zur Verfügung.


Weitere Informationen

Kontakt

Umweltamt des Landkreises Wolfenbüttel
Bahnhofstraße 11
38300 Wolfenbüttel

Ansprechpartner:
Sylke Adam, Rufnummer 05331 84-441 und
Armin Herglotz, Rufnummer 05331 84-494