Leitlinien und Handlungsfelder

Die Region nachhaltig entwickeln und stärken

Die Stiftungsprogrammatik und ihre Handlungsfelder

Leitlinien und Handlungsfelder

Zielsetzung der Stiftung Zukunftsfonds Asse ist es, die regionale Landesentwicklung im Fördergebiet mit Hilfe von wirkungsorientierten Projekten voranzubringen. Sie stärkt damit den Landkreis Wolfenbüttel und insbesondere die Region um den Höhenzug Asse und trägt dazu bei, die vom Landkreis Wolfenbüttel entwickelten 3 Leitideen: " Mehr Zeit für Menschen", " Das Lokale gewinnt an Bedeutung" und "Besser statt mehr" lebendig zu gestalten. Der ländliche Raum erhält auf diese Weise die optimale Gelegenheit, seine Lebensqualität zu entwickeln und seine Potenziale weiter zu nutzen.

Diese Entwicklung soll auf der Basis von ökonomischen, sozialen und ökologischen Werten und Standards erfolgen. Um diese Zielsetzung bestmöglich zu verwirklichen, wurden die folgenden Handlungs- und Projektfelder als Fördervoraussetzung festgelegt:

Nutzung des
digitalen Wandels

Gerade für den ländlichen Raum bietet der digitale Wandel die Chance des Zugangs, der Gestaltbarkeit sowie der Flexibilisierung von Leistungen – sowohl staatlichen, gesellschaftlichen als auch privaten. Der Zugang zu schnellem Internet ist durch den flächendeckenden Breitbandausbau des Landkreises Wolfenbüttel bereits vorhanden. Damit ist die digitale Grundversorgung für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen als wichtiger Teil der Daseinsvorsorge und der wirtschaftlichen Entwicklung sichergestellt. Die Digitalisierung mit dem rasanten Anstieg digitaler Instrumente macht auch den Wandel der Arbeitswelt auf dem Land möglich. In sogenannten Coworking-Spaces teilen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch Selbständige einen Arbeitsbereich wie etwa ein großes Büro, sodass die Arbeit näher zu den Menschen kommt und ihnen auf diese Weise mehr Freizeit und mehr Lebensqualität bzw. eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf verschafft.

Bei allen Projekten stehen eine ganzheitliche Perspektive, nachhaltige Strategien sowie die Zusammenarbeit verschiedenster Akteure vom Anbieter bis zum Nutzer und seiner Umwelt im Vordergrund.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt
und Heimat

Ohne den ländlichen Raum mit seinen Werten, Traditionen und Eigenheiten ginge in Deutschland ein wichtiges Stück Identität verloren. Daher müssen die Vorteile des Lebens außerhalb von Ballungszentren erhalten und gestärkt, aber auch die Vernetzung gefördert werden. Dabei werden Informations- und Kommunikationstechnologien eine zentrale Rolle spielen. Sie eröffnen neue Chancen für soziale und wirtschaftliche Entwicklungen, denn gerade dort ist der Handlungsdruck im ländlichen Raum auf Grund der demographischen Veränderungen und des Trends zur Urbanisierung hoch. Im ländlichen Raum liegt viel Veränderungspotenzial in den Händen von engagierten Menschen.

Ein Focus liegt deshalb auf der Förderung von Kreativität, Wissen und Engagement.

 

Infrastruktur

Neben der virtuellen Anbindung an Produkt- und Dienstleistungsangebote muss natürlich auch der Erhalt und der Ausbau der physischen Infrastruktur sichergestellt werden. Dazu gehören Versorgungs- und Verkehrsinfrastrukturen ebenso wie Räume, damit sich Menschen treffen können. So müssen Orte zur sozialen Interaktion erhalten oder wieder geschaffen werden.

Das kann beispielsweise ein Dorfladen, beziehungsweise ein „Marktplatz“ mit einem Basisangebot an Produkten und Dienstleistungen mehrerer Anbieter, ebenso übernehmen wie ein Sportverein.

Mobilität

Intelligenten Lösungen für Logistik und Mobilität kommt auf dem Weg zu einer Zukunft ländlicher Räume eine besondere Bedeutung zu. Trotz zunehmender vieler digitaler Möglichkeiten muss die gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes, aber auch die Inanspruchnahme von Freizeitangeboten gewährleistet sein. Waren müssen schnell geliefert werden können. Der Schlüssel für eine attraktive ländliche Mobilität liegt in der Entwicklung neuer Bündelungsstrategien und ergänzenden IT-Lösungen, wobei die Elektromobilität eine herausragende Rolle für eine nachhaltige Mobilität einnimmt.

Beispiele sind die genannten „Marktplätze“, ländliches E- Carsharing, kombinierter Personen- und Gütertransport oder kombinierte Service-Hausbesuche.

Bildung und Qualifizierung

Der digitale Wandel eröffnet den Menschen im ländlichen Raum auch die Teilnahme an ortsungebundenen Qualifizierungsmöglichkeiten. Es gilt, Bildungsangebote zu nutzen und auszubauen, in denen Lehrende und Lernende gemeinsam neue Formen der Zusammenarbeit und Weiterentwicklung leben. Klassische und digitale Bildungsangebote tragen dazu bei, in der zunehmenden Konkurrenz um kluge Köpfe zu bestehen.

Lokale Initiativen zur Fachkräftesicherung können die Perspektiven im ländlichen Raum verbessern – etwa zur Förderung der Berufsausbildung in kleinen und mittleren Betrieben, oder zur Integration von Flüchtlingen oder Menschen mit Handicaps in den Arbeitsmarkt.

Wirtschaft und Arbeit

Ländliche Räume können vom derzeitigen Wandel von einer Produktionsgesellschaft hin zu einer Wissensgesellschaft profitieren. Gerade der Austausch und die Vermittlung von Wissen und Kreativität sind aufgrund des digitalen Wandels weniger ortsgebunden. Ziel ist es daher, die regionale Wirtschaftsstruktur mit einem attraktiven Arbeitsplatzangebot und Anreizen für qualifizierte Fachkräfte zu verbessern. Wissens- und technologiebasierte Branchen sollten gestärkt und die Innovations- und Gründungspotenziale der umliegenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen intensiver genutzt werden.

Neue Potenziale für die regionale Wertschöpfung liegen auch im Bereich von umweltgerecht produzierten regionalen Produkten und Marken.

Kulturlandschaft,
Naherholung und Freizeit

Der Erhalt und die Entwicklung der vielfältigen Kulturlandschaft sind wichtige Aufgaben. Kultur trägt entscheidend zur Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Region bei. Das Erleben von Natur und Landschaft sowie das Bewusstsein für seine Geschichte prägen neben Gemeinschaft und Tradition das Heimatgefühl und stiften Identität. Kulturelle Aktivitäten finden zum großen Teil in Vereinen und Initiativen statt, getragen von ehrenamtlichem Engagement.

Breitenkulturelle Projekte und Strukturen mit dem Ziel, kulturelle Teilhabe zu gewährleisten, sowie kulturelle Identität und Gemeinschaftssinn zu stärken, sind daher zu unterstützen.

Klimaschutz

Laut Klimaschutzkonzept des Landkreises Wolfenbüttel soll die Treibhausgasemission erheblich reduziert werden. Das Ziel soll durch die Kombination von Endenergieeinsparung (insbesondere in den Bereichen Wärme und Verkehr) und Produktion erneuerbarer Energien (insbesondere Sonne und Wind) erreicht werden. Zudem sollen heutige Energieträger wie Öl und Gas durch Strom aus erneuerbaren Energien ersetzt werden.

Da sich Klimaschutz vor allem auf kleinräumlicher Ebene abspielt, müssen die Menschen vor Ort in den Kommunen erreicht werden. Ein Schwerpunkt muss die Steigerung der Energieeffizienz bei den privaten und kommunalen Gebäuden sein, verbunden mit der Hinzuziehung erneuerbarer Energien. Zudem sollen die E-Mobilität sowie die Vermarktung von regionalen Produkten gestärkt werden.