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Aktuelles vom Zukunftsfonds

Asse-Stiftung besucht Archäologie-Park Kaiserpfalz Werla und erhält Einblick in 6.000 Jahre Geschichte

„Die Stiftung hat das als Leitprojekt begleitet“

Eine Gruppe von 11 Herren steht vor einem historischen Gebäude - es ist sommerlich warm; der Himmel ist leicht bewölkt.

Einen spannenden Ausflug zur Kaiserpfalz Werla erlebten die Mitglieder von Stiftungsrat und Stiftungsvorstand des Assefonds. Foto: Frank Schildener/Assefonds

Eine besondere Führung über das Gelände der Kaiserpfalz Werla gab es am vergangenen Donnerstag für Mitglieder der Stiftung Zukunftsfonds Asse, die verschiedene Projekte für die Werla bereits förderte. Sie zeigt einen spannenden Querschnitt durch die Geschichte der Region.

„Das ist für mich persönlich ein ganz besonderer Platz und mit Sicherheit einer der schönsten Plätze im Landkreis Wolfenbüttel“, begrüßte Frank Oesterhelweg, Vorsitzender des Fördervereins Kaiserpfalz Werla, die Gremienmitglieder der Stiftung auf dem Gelände der Pfalz.

Die Führung war Begleitprogramm der turnusgemäßen Sitzung des Stiftungsrates. Ein Dutzend Gremienmitglieder waren bei der Führung dabei. „Ich begrüße sie an einem Glücksort“, führte Andreas Memmert, Lenkungsgruppenchef, in das Programm ein. Was folgte, war ein kenntnisreicher und lebendiger Spaziergang durch 6.000 Jahre Siedlungsgeschichte.

Einblick in 6.000 Jahre Geschichte

Die ist nicht nur für Historiker oder Archäologen spannend. Da ist der Fund der sogenannten Werlafrau aus der Jungsteinzeit, wohl um die 39 Jahre alt, mit Grabbeigaben und einem Jungen im Arm. „Wahrscheinlich war sie Schamanin oder Chefin einer Lebensgemeinschaft“, so Memmert. Da ist der 2016 gefundene gigantische Backofen, der wohl um 1180 beim Hoftag Friedrich Barbarossas die Bewohner der Pfalz mit Brot versorgt hat.

Einen Eindruck von der Mächtigkeit des Mauerwerks bietet der Westturm, in dem sich heute ein Trauzimmer befindet. „Heiraten auf der Werla ist beliebt“, freute sich Memmert. Das Tor ist hoch genug, dass es von einem Kaiser oder König auf einem Pferd aufgesessen durchschritten werden kann. Die Mauerkronen der Umfassung können stehend auf einem Pferd nicht erreicht werden. „Wenn sie das Tor durchschreiten, verändert sich das Gelände“, so Memmert. Wer durch das Tor schreite, komme zum Kaiser. Heute lasse sich in der Fantasie auf Palas und Kapelle zuschreiten, deren Grundrisse auf dem Boden angedeutet sind. „Die rote Fläche hier ist die Kemenate, in der Kaiserin Theophanu schlief“, erklärte Memmert. Die Räume des Palas hätten Fußbodenheizung und Glasfenster gehabt. Direkt dahinter lag die Kapelle. „Wir vermuten in ihr einen Prototypen Ottonischer Pfalzkirchen“, so Memmert.

Parkgelände soll erweitert werden

Schließlich gab es einen Ausblick auf die Zukunft des Geländes. „2,8 Millionen Euro haben wir bisher eingeworben, Allein der Aufbau des Westturms hat 250.000 Euro gekostet“, berichtete Memmert „Wir wollen die Restfläche der Werla auch mit ins Projekt nehmen“, erklärte Oesterhelweg. 21 Hektar umfasse das Gelände, 16 befänden sich bisher im Projekt Archäologie- und Landschaftspark. Edmund Brandt, Projektmanager mit Sitz im Hornburger Rathaus, soll unter anderem den 2019 entstandenen „Masterplan Werla“ umsetzen. Er berichtete zum Abschluss der Führung von seiner Arbeit. Wichtig sei ein räumliches Gesamtkonzept.

„Die Stiftung hat das als Leitprojekt begleitet“, berichtete Brandt. Auf dem Gelände sollten keine vollendeten Entwicklungen geschaffen werden. „Wir müssen das mit Blick auf die Wissenschaft möglichst offen halten“, erklärte er. Die Pfalz werde gut besucht, auch während der Führung waren Radfahrer und Wanderer auf dem Gelände unterwegs. „Wir wollen Kinder und Schulen hierher bekommen“, schloss Brandt.